Come as you are – Einblicke in Community-Tanz-Projekte
Tanzen empowert – doch was löst dieses Gefühl aus? Ist es die reine physische Bewegung oder steckt mehr dahinter, wenn wir gemeinsam trainieren, Choreographien mit diversen Körpern entwickeln und generationsübergreifend zum Tanzen anleiten? Im Forum Tanzvermittlung stellt die Choreographin Bewegungsansätze und Prinzipien aus ihren Tanzproduktionen HAMONIM, UND SO KAMEN WIR ZUSAMMEN und RAUSCH vor. Welche tänzerischen und vermittelnden Potenziale liegen in den Übergängen von einem körperlichen Zustand in den nächsten – im flüchtigen und transformierenden Moment des Dazwischen? Zudem stellt sie Ergebnisse des EU-Projekts Empowering Dance vor, legt implizite Wissensformen offen und ermöglicht einen reflektierten Umgang sowie eine praktische Anwendung von Soft Skills in der eigenen tanzvermittelnden Praxis und diskutiert diese mit den Teilnehmer:innen.
Für Tänzer*innen, Tanzpädagog*innen, (Tanz-)Vermittler*innen und Pädagog*innen, Teilnahme kostenfrei nach verbindlicher Anmeldung: anmeldung@tanzplattformrheinmain.de
Patricia Carolin Mai produziert als Tänzerin und Choreographin Bühnenstücke mit Produktionsstandort auf Kampnagel und am K3 – Hamburg, am LOFFT – DAS THEATER Leipzig und am Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr. Im Fokus ihrer choreografischen Arbeit steht die Untersuchung des Körpers als zentralem Speicher von Erinnerungen. Demnach arbeitet sie selten mit professionell ausgebildeten Tänzer*innen, sondern mit tanzinteressierten Menschen jeden Alters, die nicht im Tanz oder in den Performing Arts tätig sind und somit einen anders gelagerten, persönlichen Blick auf Körper und Bewegung mitbringen. 2016–2019 entwickelte sie ihre Trilogie über »Körper in Extremzustände« mit den Stücken Ready to Snap (2016), Balagan Body (2018) & Hamonim (2019). Im Sommer 2019 folgte sie der Einladung der Ninety9 Art Company nach Seoul in Korea und arbeitete in Gal-Gal zur Selbstermächtigung von Frauen in der koreanischen Gesellschaft. Für diese Arbeit wurde sie mit dem „International Choregraphy Award Goyang 2020“ ausgezeichnet. 2020 erforschte sie in dem 12-monatigen solistischen Selbstexperiment Kontrol die Grenzen ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit und hinterfragte dabei kulturelle Normierungen von Körper und Geschlecht. Mit Kontrol wurde Patricia Carolin Mai in der Fachzeitschrift tanz als Newcomerin gefeiert. Zudem war sie für die Choreographien in Alexander Schuberts multimediale Stücke Asterism (2021) und Anima (2022) zuständig und inszenierte für die Company des Leipziger Tanztheaters das Gruppenstück Or (2022). Sie ist darüber hinaus seit 2019 Teil des EU-Projektes Empowering Dance und forscht zum Thema Soft Skills in der Tanzvermittlung. Für die Jahre 2020-2023 hat Patricia Carolin Mai die Konzeptionsförderung der Stadt Hamburg erhalten und setzt mit Wahn, Und so kamen wir zusammen und Rausch ihre Arbeit zum Thema »Praktiken der Gemeinschaft« fort. Im Juni 2023 hat sie, gemeinsam mit 100 Teilnehmer*innen und in Koproduktion mit Kampnagel und K3, einen Blick auf die Geschichte der Tanzwut gewagt und die Trilogie komplettiert. Seit August 2023 hat sie zudem ihre Arbeit als Künstlerische Leiterin der Jugendtanzcompagnie am Festspielhaus St. Pölten aufgenommen.