Das Bild zeigt zwei Personen. Eine von ihnen trägt ein T-Shirt mit dem Wort 'Interrupter', während die andere Person ein T-Shirt mit der Aufschrift 'Einen Moment, bitte' trägt. Letztere stolpert und fällt, doch die Person mit dem T-Shirt 'Interrupter' fängt sie auf und verhindert, dass sie zu Boden fällt. Beide brechen den Moment und es entsteht der Eindruck, dass der Moment gestört wird. Amelia sagt: Ich erinnere mich daran, wie Hannah mich gehalten hat und mir ins Gesicht geschaut hat und gesagt hat: Du bist gerade so wunderschön.

Foto: Robert Schittko

Das Bild zeigt eine Gruppe von 8 Menschen. Ihre Körper bilden eine Skulptur. 5 Menschen stehen hinten, vor ihnen knien 3 Menschen. Alle stehen sehr dicht aneinander. Das Bild wirkt etwas verzerrt, sodass die Höhe der Köpfe nach oben und die Füße nach unten in die Länge gezogen werden. Die Gesichtsausdrücke vermitteln einen Eindruck von Klarheit, Freude und Interesse. Die Gruppe scheint sich zu kennen und gegenseitig zu vertrauen. Auf den T-Shirts sind verschiedene Aufdrucke, wie „Interrupter“, „Hör auf“ oder „Einen Moment, bitte“. Diese Aufdrucke vermitteln ein Gefühl von „Gestört werden“, „sich Zeit zu nehmen“ oder „Irritation“. Vielleicht fragst du dich jetzt, wer diese Menschen sind? Was ist ihre politische Einstellung, welche Pronomen verwenden sie? Wie sprechen sie über race, Klasse, Gender? Heute lassen wir dich mit mehr Fragen als Antworten, aber sei dir sicher, auch die sehenden Personen werden es nicht auf den ersten Blick richtig erkennen.

Foto: Robert Schittko

Auf diesem Bild sind 8 Menschen abgebildet. Sie stehen etwas voneinander entfernt. Sie ziehen aneinander und einige sind in einer Kampfhaltung. Eine Person in der Mitte versucht alle auseinander zu bringen. Die Gesichtsausdrücke scheinen überrascht, überfordert und hilflos. Es ist viel dramatische Energie im Raum und es ist spürbar, dass alle überrascht von diesem Moment sind. Es ist unklar, ob sie miteinander tanzen oder kämpfen wollen. Auch hier tragen sie T-Shirts mit der Aufschrift: „Interrupter“, „Hör auf“ oder „Einen Moment, bitte“.

Foto: Robert Schittko

Interrupting the Thrill of ExactitudeAmelia Uzategui Bonilla/T.I.A. dance productions

Fr 28.06.2024 | 20:00 Uhr - 21:00 Uhr
Sa 29.06.2024 | 18:00 Uhr - 19:00 Uhr
So 30.06.2024 | 18:00 Uhr - 19:00 Uhr
Künstler*innenhaus Mousonturm - Saal

für alle ab 12 Jahren
Dauer: ca. 60 Min
Sprache: deutsche, englische und spanische Lautsprache mit deutscher Live-Übersetzung

Uraufführung


Stell dir eine Person in einem Ballett oder zeitgenössischen Tanzstück vor. Denkst du an eine nicht-weiße Person? An eine Tänzer*in, die nicht sehr dünn ist? An eine behinderte Person? Welche Bilder werden vor deinem inneren Auge aufgerufen und welche Räume können entstehen, wenn wir uns von normativen Vorstellungen lösen?

Das mixed abled Team T.I.A. rund um die Frankfurter Choreograf*in Amelia Uzategui Bonilla wagt frei nach William Forsythe eine – kritische wie liebevolle – Unterbrechung des viel beschworenen “Thrill of Exactitude”. In einem interdisziplinären und interkulturellen Austausch erproben sie neue Formen von Perfektion und fragen, wie Tanz jenseits der visuellen Ebene wirken kann. Gemeinsam mit einem sehenden, Blinden und sehbehindertem Cast schaffen sie einen poetischen, musikalischen Raum, der Hierarchien von Wahrnehmungsweisen auflöst und alle einlädt, den Tanz in seinen vielseitigen Facetten und Thrills mit erweiterten Sinnen zu erleben.

Tastführung und Audiodeskription

  • Mit offener Audiodeskription und Tastführung in deutscher Lautsprache – beides ist Teil vom Bühnengeschehen und wird von den Performer*innen selbst gesprochen. Es ist keine Voranmeldung notwendig.

Infos zur Barrierefreiheit

  •  alternative Sitzmöglichkeiten (zwei Sitzsack Plätze) verfügbar, wir freuen uns über Voranmeldung unter barrierefreiheit@mousonturm.de
  • Relaxed Performance: Geräusche und Bewegungen aus dem Publikum sind ausdrücklich willkommen. Besucher*innen können den Saal jederzeit verlassen und wieder zurückkehren. Unter barrierefreiheit@mousonturm.de und vor Ort bei Lea Gockel gibt es Informationen zu sensorischen Reizen und Inhaltshinweisen.
  • Rückzugsort in Studio 2, 1. OG. Dieser Ort ist für alle Menschen offen, die sich für einen Moment aus dem Trubel im Foyer oder der Veranstaltung zurückziehen möchten. Es gibt verschiedene Sitz- und Liegemöglichkeiten, Kopfhörer und sensorische Materialien, die zur Entspannung genutzt werden können.

Künstlerische Leitung, Choreografie, Tanz, Produktion: Amelia Uzategui Bonilla
Tanz, künstlerische Mitarbeit, Intimacy Coordinator und Ko-Autor*in Audiodeskription: Hannah Dewor
Tanz, künstlerische Mitarbeit: Abril Lukac
Autor*in Audiodeskription, Poet*in, künstlerische Mitarbeit: Elnaz Farahbakhsh
Autor*in Audiodeskription, künstlerische Mitarbeit: Fabian Korner
Komposition, Musik, künstlerische Mitarbeit: Santiago Pisano
Komposition, Musik, künstlerische Mitarbeit: Mariano Sauco
Lichtdesign, künstlerische Mitarbeit: Ariana Battaglia
Kostümdesign: Maria Clara Almeida
Poesie Korrektur: Shivā Amir

Künstlerische Produktionsarbeit: Jordan Luke Tanner
Dramaturgie, künstlerische und konzeptuelle Mitarbeit, Access-Assistenz: Bex Pattison

Förderer und Ko-Produktion:
Künstler*innenhaus Mousonturm, Kulturamt Stadt Frankfurt am Main, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Fonds Darstellende Künste, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, Frauenreferat der Stadt Frankfurt und der Stabstelle Inklusion Stadt Frankfurt.