ROTATIONAL DISTANCE ist eine Tanzperformance mit drei Tänzerinnen, geleitet und choreografiert von Richard Oberscheven. Zusammen mit Julie Carrère, Amelia Eisen und Selina Shida Hack erarbeitet er neue raumzeitliche Gefüge der zwischenkörperlichen Distanz. Grundlage seiner choreografischen Arbeit in dem Stück, sind die in Anlehnung an Edward T. Halls Konzept „öffentlichen Distanzzonen“ welche dazu verhelfen abstrakte Raumstrukturen zur Orientierung zu entwerfen, die Nähe schaffen und gleichzeitig der Frage nachgehen sollen, was diese bei den Tänzerinnen auslösen. Oberscheven ist es ein Anliegen, seine Beobachtungen in der pandemisch geprägten Zeit des physical- / social distancing aus der tänzerischen Perspektive zu begreifen, anzusprechen und zu thematisieren. Ihm geht es darum, den Zustand zu nutzen, um neue Ideen daraus zu entwickeln, mit den Einschränkungen und Auflagen umzugehen, ein neues ästhetisches Konzept zu finden, dass die Abstandsregeln als Teil der Choreografie verstehen, um ein neues Stück zu entwickeln. Dem Publikum will er durch seine neue Tanzproduktion ROTATIONAL DISTANCE, Raum, Zeit, Körper, Präsenz und Vergänglichkeit erfahrbar machen.
Biografie
Richard Oberscheven arbeitet professionell als Tänzer, Choreograf, Dozent, Sound Designer und DJ. Sein Bachelor of Art in Tanz absolvierte er an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt am Main. Er erhielt während seines Studiums ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Seit mehr als sechs Jahren gestaltet Oberscheven tänzerisch und choreografisch die freie Szene Regional und in Frankfurt mit und produziert Sound für Kurzfilme und Bühnenproduktionen. Seine eigenen choreografischen Werke wurden im Solo Duo Festival Barnes Crossing, Gallus Theater Frankfurt, im Felina-Theater Mannheim und Stadttheater Gießen präsentiert. Inspiriert von Improvisation Technologies von William Forsythe, entwickelte Oberscheven ein analytisches Auge für detaillierte Bewegungen und die Verbindung von Körper und Raum. Er experimentiert mit dynamischen Wechseln von Positionen und Raumrichtungen und sucht nach natürlichen Bewegungselementen, um den Tanz als lebendige Anatomie zu erfahren. Seine Bewegungsrecherche Improvisational Matter wurde vom Förderprogramm DIS-TANZ-SOLO unterstützt. DIS-TANZEN wird im Rahmen von Neustart Kultur von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.